Dr. Valeria Hinck
Folge 18

Nach den beiden Sonderausgaben der letzten Zeit, freue ich mich heute wieder einen Gast in meinem kleinen Sendeformat zu begrüßen. Dr. Valeria Hinck ist Fachärztin für Innere Medizin und gleichzeitig Buchautorin aus einer Herzensangelegenheit heraus: Streitfall Liebe – biblische Plädoyers wider die Ausgrenzung homosexueller Menschen ist im Februar in dritter Auflage im Dortmund Verlag erschienen.

Es ist nicht immer einfach gewesen zu akzeptieren, dass sie lesbisch ist. Als Kind hatte sie die ersten diffusen Gefühle, eine erotische Färbung bekam dies dann mit 16/17 Jahren, als sie sich erstmals selbst als „homosexuell“ definierte. Zur gleichen Zeit hatte Valeria Hinck intensiven Kontakt zu einer Gruppe mit evangelikalen Christen (ein Zweig innerhalb der christlichen Kirche, der sehr konservativ geprägt ist) und erlebte eine Hinwendung zum christlichen Glauben. Aufgrund der negativen Haltung dieser Glaubensrichtung gegenüber Homosexualität, die aus verschiedenen Bibelaussagen abgeleitet wird, glaubte auch sie zunächst, ihre sexuelle Orientierung überwinden bzw. unterdrücken zu müssen. Gerade deshalb war es für Valeria Hinck besonders wichtig, in der Bibel selbst eine Antwort zu finden.

Wie sie damit umging und heute völlig freien Geistes sagen kann „Ich liebe eine Frau“, erzählt sie im heutigen Interview. Trotzdem ihr das nicht immer leicht gemacht wurde, hat sie sich ihre tiefe positive Verbundenheit zum christlichen Glauben und christlicher Gemeinde erhalten und schildert ihr Überlebensprinzip so: „Homosexuelle, die in einer ähnlichen Situation stecken, wie ich damals – oder die über Gemeindeerlebnisse verbittert und an ihrem Glauben zweifelnd geworden sind, kann ich nur mein Motto ans Herz legen, das mich immer angetrieben und am Aufstecken gehindert hat: „Dieser Gott ist es wert, sich durch alle Hindernisse durchzukämpfen, die einem sein Bodenpersonal wohl manchmal in den Weg stellen mag.“

Nach langjährigem Engagement in evangelikalen Gemeinden hat Valeria Hinck jetzt ihre Heimat in einer evangelischen Kirchgemeinde in der Pfalz gefunden. Sie ist Vorstandsmitglied von Zwischenraum e.V., einem Verein im Diakonischen Werk, der insbesondere Homosexuellen aus konservativem christlichem Hintergrund einen Rückhalt bieten will. Mehr Informationen zum Thema gibt es darüber hinaus ihrer selbst angelegten Website zum Buch.

Wenn auch du mit mir ins Gespräch kommen willst oder dieses Interview kommentieren möchtest, bist du herzlich dazu eingeladen auf meinen Festnetz-Anrufbeantworter zu sprechen: 0621 / 18069596 (max. 80 Sekunden). Alternativ hinterlässt du eine Nachricht auf meinem Skype-Anrufbeantworter (max. 10 Minuten).

2 Meinungen

  1. Stephan sagt:

    Ich bin ein „heterosexueller alter weißer Mann“, im wörtlichen, hoffentlich nicht im übertragenen Sinne.
    Ich habe und hatte lesbische und schwule Bekannte und Freunde, Kollegen und Nachbarn.
    Ich bin immer wieder entsetzt, wie Menschen wegen etwas unter Druck gesetzt, verfolgt, beleidigt und ausgegrenzt werden, das doch ihre Privatsache ist und ausser ihnen selbst und ihren Partnern niemand etwas angeht. Und wie diese Menschen indoktriniert werden, sich selbst das Leben zur Hölle zu machen. Ich meine nicht angehen im Sinne von darüber Bescheid wissen, sondern in dem Sinne, ob ich das Recht habe, mich in diese persönliche Angelegenheit einzumischen.
    Meine Überzeugung ist, dass ich anderen Menschen ihr Leben und ihre Freiheit lassen muss.
    Solange bis ein anderer Mensch in meine Freiheit eingreifen will.
    Aber das vermeintliche Verletzen einer moralischen Regel, and die jemand glaubt, durch einen Anderen, ist noch lange kein Eingriff in dessen Freiheit, gegen den dieser das Recht hat, sich zu verteidigen.
    Nicht dass es in meinem Moralkodex eine Regel gegen Homosexualität gäbe.

    Stephan

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