Laura

Die freie Journalisten Laura eröffnet das zweijährige Jubiläum dieses Outing-Podcasts. Ich freue mich ganz besonders darüber wieder einmal eine Frau zu Gast zu haben. Laura hat ihre Wurzeln in einem schweizerischen Dorf und wohnt mittlerweile in Deutschland. Was sie hier her gebracht, ist das Studium und was sie mitgenommen hat ist das Gefühl zum ersten Mal frei zu leben. Denn hier traf sie ihre lesbische Internetbekanntschaft zum ersten Mal.

Seitdem hat sich einiges geändert in ihrem Leben und heute fühlt sich Laura stark genug anderen auf ihrem Weg zum Outing zu unterstützen. Wie sie das macht? Zusammen mit einer kleinen Truppe engagierter Leute veröffentlicht sie unter dem Namen The nosy Rosie Videos. Beim Angebotsstart richteten sich die Themen zumeist an lesbisches Publikum. Mittlerweile richtet sich der so genannte Vlog aber an alle Andersliebenden. Zur Verbreitung der Videos hat Laura einen YouTube-Kanal eingerichtet. Schaut vorbei, sie freut sich bestimmt. Denn The nosy Rosie hat schon ein Jahr mehr auf dem Buckel und feiert Dreijähriges. Alles Gute!

Dr. Valeria Hinck

Nach den beiden Sonderausgaben der letzten Zeit, freue ich mich heute wieder einen Gast in meinem kleinen Sendeformat zu begrüßen. Dr. Valeria Hinck ist Fachärztin für Innere Medizin und gleichzeitig Buchautorin aus einer Herzensangelegenheit heraus: Streitfall Liebe – biblische Plädoyers wider die Ausgrenzung homosexueller Menschen ist im Februar in dritter Auflage im Dortmund Verlag erschienen.

Es ist nicht immer einfach gewesen zu akzeptieren, dass sie lesbisch ist. Als Kind hatte sie die ersten diffusen Gefühle, eine erotische Färbung bekam dies dann mit 16/17 Jahren, als sie sich erstmals selbst als „homosexuell“ definierte. Zur gleichen Zeit hatte Valeria Hinck intensiven Kontakt zu einer Gruppe mit evangelikalen Christen (ein Zweig innerhalb der christlichen Kirche, der sehr konservativ geprägt ist) und erlebte eine Hinwendung zum christlichen Glauben. Aufgrund der negativen Haltung dieser Glaubensrichtung gegenüber Homosexualität, die aus verschiedenen Bibelaussagen abgeleitet wird, glaubte auch sie zunächst, ihre sexuelle Orientierung überwinden bzw. unterdrücken zu müssen. Gerade deshalb war es für Valeria Hinck besonders wichtig, in der Bibel selbst eine Antwort zu finden.

Wie sie damit umging und heute völlig freien Geistes sagen kann „Ich liebe eine Frau“, erzählt sie im heutigen Interview. Trotzdem ihr das nicht immer leicht gemacht wurde, hat sie sich ihre tiefe positive Verbundenheit zum christlichen Glauben und christlicher Gemeinde erhalten und schildert ihr Überlebensprinzip so: „Homosexuelle, die in einer ähnlichen Situation stecken, wie ich damals – oder die über Gemeindeerlebnisse verbittert und an ihrem Glauben zweifelnd geworden sind, kann ich nur mein Motto ans Herz legen, das mich immer angetrieben und am Aufstecken gehindert hat: „Dieser Gott ist es wert, sich durch alle Hindernisse durchzukämpfen, die einem sein Bodenpersonal wohl manchmal in den Weg stellen mag.“

Nach langjährigem Engagement in evangelikalen Gemeinden hat Valeria Hinck jetzt ihre Heimat in einer evangelischen Kirchgemeinde in der Pfalz gefunden. Sie ist Vorstandsmitglied von Zwischenraum e.V., einem Verein im Diakonischen Werk, der insbesondere Homosexuellen aus konservativem christlichem Hintergrund einen Rückhalt bieten will. Mehr Informationen zum Thema gibt es darüber hinaus ihrer selbst angelegten Website zum Buch.

Special: IDAHO Trier

Am 17. Mai wird traditionell der International Day Against Homophobia and Transphobia – kurz IDAHO – begangen. Zufällig war ich in Trier unterwegs und habe kurzerhand den Tag mit meinem Diktiergerät begleitet. Leider ist der Ton an einigen Stellen übersteuert. Mit Feld-und-Wiese-Aufnahmen muss ich erst noch meine Erfahrungen sammeln. Trotzdem viel Spaß beim Anhören, was die Szene in Trier sich so überlegt hat zu diesem bedeutenden Tag, an dem die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 1993 Homosexualität von der Liste der Krankheiten gestrichen hat. Trier hat mit einem Flashmob ein Zeichen gesetzt, dieser ist eine gemeinsame Aktion vom Aktionsbündnis gegen Homophobie, von SCHMIT-Z e.V., vom autonomen feministischen Frauen-/Lesbenreferat, vom autonomen Schwulenreferat und von der Trierer Aids-Hilfe unterstützt von QueerNet RLP und der Magnus Hirschfeld Stiftung.

Das Nachrichtenportal „16 vor“ hat einen Bericht mit Fotos zum Flashmob veröffentlicht. Ich wurde sogar zitiert!

Das Luftballon-Foto hat Florian Köhler geschossen, der auch ein Video von dem Tag gedreht hat.