Coming-out-Tag

Heute ist weltweiter Coming-out-Tag. Grund genug für mich die zweite Staffel zu starten, denn welcher Tag könnte besser geeignet sein das eigene Coming out in Angriff zu nehmen? Vielleicht willst du heute ja den Stein ins Rollen bringen. Du kannst dich zum Beispiel im Internet weiter über Homosexualität, Transidentität und die vielen weiteren Formen des Seins informieren. Du könntest mit einem engen Freund oder einer engen Freundin von deinen Gefühlen erzählen. Bei lokalen Gruppen, die es bestimmt auch in deiner Nähe gibt (einfach mal googeln!), wirst du mit offenen Armen empfangen und die Leute dort beraten dich gern. Sie wissen, wie es ist das eigene Outing noch vor sich zu haben. In diesem Sinne: Happy Coming Out Day!

Die zweite Staffel meines Podcasts startet mit Michaela. Das Interview mit ihr ist so lang geworden, dass ich mich entschieden habe zwei Folgen draus zu machen. Den anderen Teil gibt es nächste Woche. Bleib dran und empfehle mich weiter. Besuche meine Facebook-Seite, ich freue mich auf dich – und deine Geschichte.

Michaela (1/2)

Ihre Eltern haben den zweiten Weltkrieg voll miterlebt. Damals wurden neben Juden auch Schwule verfolgt. Vielleicht haben Michaelas Eltern deswegen das Outing nicht ganz leicht aufgenommen.

Transidente Menschen wie Michaela müssen einen längeren Prozess durchlaufen, bis sie Hormone verschrieben bekommen. Die Standards of Care (PDF) spielen dabei eine besondere Rolle. Obwohl es rechtlich nicht bindend ist, wird das Grundlagenpapier oft vorausgesetzt. Es besagt zum Beispiel, dass die Person ein Jahr lang in der „neuen Rolle“ leben muss, bevor sie Hormone bekommen darf.

Die Namensänderung für den Pass ist nicht nur kostenpflichtig, sondern kann nur von Amtsgerichten auf Grundlage des Transsexuellengesetzes durchgeführt werden. Einen entsprechenden Musterantrag gibt es etwa auf den Seiten des Vereins der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität.

Auf Michaelas YouTube-Kanal gibt es jede Menge Transgender-Interviews, Nachrichten und Reportagen, die sie zusammen mit ihrer Freundin Farah dreht. Ein Blick lohnt sich.

Musik in der Folge: Summer aus dem Album Cool Aberrations von General Fuzz.

Fuck you?

Ich arbeite gerade an Staffel 2 dieses kleinen Podcast-Projekts. Deshalb gibt es im Moment auch eine längere Pause, aber ich habe schon wieder ein paar Interviews für euch im Kasten. Ich freue mich über euer Feedback und eure Mithilfe in der Vergangenheit. Zwei große Unterstützer habe ich mit Philipp und Holger gefunden, die mir inzwischen auch gute Freunde geworden sind.
Wenn alles glatt läuft, geht die nächste Folge und damit das nächste Interview Ende Oktober online. Bis dahin gibt’s hier auf dem Blog und auf Facebook immer wieder Neuigkeiten aus der LGBT-Szene. Ich mache gerne auf Medienberichte aufmerksam, die hilfreich beim Outing sein können oder dem Thema eine neue Facette geben. Auf YouTube habe ich ein Video gefunden, das mich zum Schmunzeln gebracht hat. Okay, das ist angesichts der Fülle an Videos nicht schwer, aber dieses hier ist anders: viele User haben zusammen ein Video veröffentlicht. Es ist eine Art Karaoke auf das Lied Fuck You von Lily Allen. Aber schaut selbst!